Wieder ein voller Erfolg war am 14. Juni 2024 die Veranstaltung "Geschätzte Kunst" in der Gemäldegalerie Dachau - dieses Jahr erstmalig unter neuer Ägide von Museumsleiterin Laura Cohen.
Die Frage war wieder einmal - habe ich einen unentdeckten Kunstschatz oder doch nur ein liebgewonnenes Schätzchen aus meiner Erbschaft. Viele der kunstbegeisterten Besucher standen vor ungelösten Rätseln, die es zu lösen galt.
Was ist das überhaupt - ein Gemälde, ein Pastell oder gar ein Druck ? Manche Erwartung erfüllte sich nicht, denn der schöne Schein war des Öfteren trügerisch. Wunderbar Gerahmtes entpuppte sich als Öldruck, sprich als Reproduktion auf Leinwand. Vermeintlich alte Kunst als späte Kopie des 20. Jahrhunderts auf neuer Leinwand.
Die Bilder wurden gedreht, gewendet, Signaturen unter der Lupe begutachtet, Bildoberflächen unter ultraviolettem Licht besehen, um Künstler und Techniken zu identifizieren. Aber nicht nur dies - Kunstwerke, deren Schöpfer zweifelsfrei feststellbar waren, wurden zudem bewertet.
Darüber hinaus gab es von der Museumsrestauratorin Susanne Eid Tipps zu restauratorischen Belangen und zur Konservierung.
Highlights der diesjährigen Veranstaltung waren ein ansprechendes Gemälde von Charles Vetter im Wert von mehreren tausend Euro und ein noch unerforschtes Gemälde einer Frau in Tracht, das sicher dem Umkreis von Wilhelm Leibl zuzuschreiben ist. In letzterem Fall dauern die Recherchen noch an.
Lohnenswert ist ein Besuch der Dachauer Museen allemal. Die Gemäldegalerie zeigt repräsentative Werke der Dachauer Schule des frühen 20. Jahrhunderts, die Neue Galerie junge Impulse, und für Heimatgeschichte bietet sich das nahegelegene Bezirksmuseum an.
Artikel SZPlus vom 19.06.2024, Autorin Lisa Nguyen
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Natürlich berate ich auch jederzeit private Interessenten und größere Institutionen zu ihren Sammlungen und Kunst aus Nachlässen.
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